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UMG-KollegInnen im Gespräch mit Minister Gröhe am 25. November 2016 Final 27.10.2016
 
Eingangsbereich der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
Fritz Günzler (MdB) erwartet seinen CDU-Parteifreund und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe
 
Das Geschenk für den Bundesminister für Gesundheit, Herrmann Gröhe
Die "Ausgegründeten" von der UMG Gastronomie: der Verdienst ist weniger geworden, die Arbeit nicht
Die KollegInnen gehen einen langen Weg
 
come in and burn out
Die Rückseite der Schilder mit den Forderungen

Der Sprecher des UMG-Vorstandes, Heyo Kroemer, dankte in seiner Begrüßungsrede "den mehr als 7700 UMG-Beschäftigten für ihre Arbeit. Eine „noch nie erreichte Zahl an Patienten“, nämlich 62 000 stationäre und teilstationäre sowie knapp 400 000 ambulante Patienten habe man im vergangenen Jahr behandelt."(GT vom 26.10.2016)

Und er fährt fort: „Da wir in praktisch allen Feldern Zuwächse zu verzeichnen hatten, dies aber mit nahezu dem gleichen Personal erreicht haben, bedeutet dies für alle eine zunehmende Arbeitsversdichtung“. Die Mitarbeiter seien "der eigentliche Schatz des Hauses". Doch leider sagt Heyo Kroemer nicht, wie diese zusätzlichen Anstrengungen entgolten werden sollen ...

Vertreterinnen der Beschäftigten werden dazu einige "Anregungen" vortragen, wenn sie dem Minister das Geschenk übergeben.

 
Der Minister trifft ein ....
... und betrachtet das Geschenk.
Den Brief mit den "Anregungen" der Beschäftigten in der Hand von Minister Gröhe: er wird ihn doch nicht verlegen?
 
ver.di-Pressmitteilungzum UMG-Jahresempfang und Besucht von Minister Gröhe

UMG-Beschäftigte fordern:

Mehr Personal ins Krankenhaus und

Löhne, von denen man leben kann!

 

Den heutigen UMG-Jahresempfang samt Ministerbesuch nutzten Beschäftigte der Göttinger Uniklinik, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen:

 

So empfingen gut 100 Beschäftigte der UMG Minister Gröhe und forderten von ihm, endlich für Personalbemessungsrichtlinien im Gesundheitswesen zu sorgen.In einem Brief, den die Kolleginnen dem Minister übergaben, schreiben sie:

 

Wir möchten unseren PatientInnen eine bestmögliche Pflege zukommen lassen. Aber die Personalnot macht eine gute Pflege zunehmend unmöglich! Nach unseren Erhebungen fehlen in Deutschland 162.000 Beschäftigte in Krankenhäusern, 70.000 allein in der Pflege.

Auch in der UMG wurden alleine 2016 über 500 sogenannte Überlastungs- bzw. Gefährdungsanzeigen gestellt und viele KollegInnen „flüchten“ aus dem Beruf.  Zahlreiche Studien belegen zudem den direkten Zusammenhang zwischen Personalausstattung und Sterberaten in Krankenhäusern.

Daher unser Appell an Sie:

Sorgen Sie dafür, dass diejenigen, die sich um Kranke kümmern, nicht selber durch ihre Arbeit krank werden! Sorgen Sie für eine gute Personalausstattung in Krankenhäusern – und eine auskömmliche Finanzierung!

Beenden Sie den ruinösen Wettbewerb auf Kosten der Beschäftigten und der Pflegequalität!“

 

Auch die Beschäftigten  der 100%-Klinik-Tochter UMG-Gastronomie GmbH nutzten die Gelegenheit, um dem Minister von ihrem Tarifkampf zu berichten.

Die Beschäftigten dieser UMG-Tochter sind zum Großteil NiedriglohnempfängerInnen. Sie erhalten gut 30% weniger Gehalt als die Alt-Beschäftigten, welche exakt dieselbe Arbeit verrichten und noch bei der Mutter angestellt sind.

Aufgrund dieser niedrigen Löhne müssen viele Beschäftigte der Tochter-GmbH zum Amt „aufstocken“ und werden zudem auf die steuerfinanzierte „Grundsicherung im Alter“ angewiesen sein. Um diesen Missstand zu beenden, fordern die Beschäftigten, endlich so bezahlt zu werden, wie die Alt-Beschäftigten. Tarifverhandlungen haben begonnen.

 

Aus ver.di Sicht hat die UMG als öffentlich verantwortetes Krankenhaus eine besondere Verantwortung, und sollte als gutes Beispiel voran gehen - statt wenig-nachhaltige Geschäftsmodelle auf Kosten von Beschäftigten und Steuerzahlern zu forcieren.

 
Der Minister auf dem Weg zum Jahresempfang der UMG
Nach der Aktion ...
... können die Beteiligten sich selbst applaudieren und an den nächsten Schritt denken
 

Lokales Medienecho

 
 
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